Der RFID-Mikrochip, auch Transponder oder Tag genannt, ist ein elektronisches Mittel für das automatisierte Erkennen von Tieren. Der Transponder kann verschiedene Größen haben; übliche Abmessungen liegen bei einer Länge von 11,1 bis 13,9 mm bei einem Durchmesser von 2,05 bis 2,2 mm. Besonders kleine Transponder (8,5 × 1,35 mm), beispielsweise für Koi, sind erhältlich. Eine gewebeverträgliche Glas- oder Plastikhülle enthält eine Antennenspule sowie den passiven Chip mit der fest gespeicherten 15-stelligen Identifikationsnummer. Jede Kenn-Nummer ist weltweit einmalig, wenn ein Tier einen Chip hat, so ist es damit eindeutig identifizierbar(→ Abschnitt Ländercodes und Herstellercodes).
Der Chip ist passiv, d. h. erst beim Ablesen wird er durch das Lesegerät angeregt, seine Daten zu übertragen.
Die Implantierung ist einfach und schnell, es ist keine Betäubung erforderlich. Der Chip ist fälschungs- und manipulationssicher. Der Chip bleibt während des ganzen Lebens des Tieres funktionsfähig, ist beliebig oft ablesbar und „wandert“ in der Regel nicht durch den Körper des Tieres.
Je nach Hersteller werden Chips meist mit mehreren selbstklebenden Barcodeetiketten zur übereinstimmenden Kennzeichnung von Dokumenten (Impfpass, Zuchtpapiere) geliefert.
Ländercodes und Herstellercodes[Bearbeiten]
Die Identifikationsnummer besteht immer aus einem 15-stelligen Zifferncode.
Vorweg ist zu sagen, dass alle Tiertransponder nach ISO Norm 11784 - ob Länder- oder Herstellercode - gültige Tierkennzeichnungsprodukte und als solche gleichermaßen geeignet sind. Der Ländercode darf nur genutzt werden, wenn eine nationale Vergabestelle zur Verwaltung aller Nummern mit Ländercodes eingerichtet ist, die dafür sorgt, dass die Transpondernummern mit dem Ländercode nicht tierartübergreifend dupliziert werden. Für Deutschland ist das nicht der Fall, die politische Seite weigert sich für alle Tiere gleichermaßen Verantwortung zu übernehmen. In Deutschland ist nur die Codierung landwirtschaftlicher Nutztiere eindeutig geregelt und geprüft. Die ersten drei Stellen können einen Ländercode enthalten, dann werden die Zahlen von 001 bis 899 nach ISO-Norm ISO 3166 für die Kodierung des Landes genutzt. Neben dem ISO-Ländercode ist der Herstellercode nicht immer (je nach nationaler Gesetzgebung) in der Identifikationsnummer (Stelle 5 bis 7) enthalten. Wenn ein Zulassungsprozess mit einer "competent Authority" durchlaufen worden ist, wird dem Hersteller oder der Vertriebsorganisation ein nationaler Code zugeteilt, der in der Transpondernummer an der entsprechenden Position verwendet werden muss. die Einzigartigkeit der ISO 11784 Nummer kann mit dem heute genutzten OTP (One Time Programmable) Silizium nur gewährleistet werden, wenn beim Programmieren die UID (Unique IDentifier = Seriennummer) ausgelesen wird und zusammen mit der programmierten ISO 11784 Nummer in der internen Datenbank des Herstellers gespeichert wird. Zur Absicherung des Codes der produzierten Transponder ist das die Aufgabe eines jeden seriösen Herstellers.
Bei Chips ohne Länderkodierung enthalten die ersten drei Stellen die Kodierung des Herstellers, erkennbar an Zahlen ab 900. Dabei sind die Hersteller ab 934 mit einem eigenen Herstellercode ausgerüstet, die Transponder mit den Anfangsnummer 900 sind sogenannte "shared codes", d.h. mehrere Hersteller haben den gleichen Herstellercode und unterscheiden sich durch die ersten 3 Stellen in der zwölfstelligen Tiernummer. Dieser sog. ICAR allocation Code zeigt an, wer sich als Hersteller hinter den Transpondern verbirgt. Es ist nur extrem schwer für unerfahrene Menschen, diesen Code zu analysieren. Das Herkunftsland eines Tieres mit einem solchen Transponder kann nicht erkannt werden.
Beispiele für die ersten 3 Stellen der Transpondernummer, wenn Ländercodes nach ISO 11784 Verwendung finden:
- 040 Österreich
- 056 Belgien
- 203 Tschechische Republik
- 276 Deutschland
- 826 England
- 250 Frankreich
- 528 Niederlande
- 380 Italien
- 620 Portugal
- 756 Schweiz
- 724 Spanien
- 818 Ägypten